23. Dezember 2015

J. S. Bach: Die Französischen Suiten (Glenn Gould, 1971 bis 1973)

Studiert man das Nachlassverzeichnis von Johann Sebastian Bach, so wird verständlich, warum er das Spiel auf Tasteninstrumenten wie kein anderer Meister im 18. Jahrhundert prägte: In der dreistöckigen Leipziger Kantorenwohnung standen fünf Cembali, zwei “Lautenclaviere” und ein Clavichord. Vater und Mutter Bach, die musikalischen Töchter und Söhne konnten, wann immer sie wollten, an Tasteninstrumenten üben. Der Vater bekielte und stimmte die Instrumente selbst und gab den Söhnen sowie Studenten der Leipziger Universität Unterricht; die Kantorenwohnung glich einem “Taubenschlag” (Carl Philipp Emanuel Bach), und der Alltag der Bache muss von einem fast permanenten Cembalorauschen begleitet worden sein - es sei denn, Frau “Mume” Anna Magdalena missbrauchte eines der Cembali als Wickeltisch.

Die sogenannten “Französischen Suiten” lassen uns einen Blick in diesen von Musik durchtränkten Alltag werfen: Bach schrieb die ersten fünf dieser Suites pour le Clavecin in ein Notenbuch, das er 1722 für seine zweite Frau Anna Magdalena anlegte. Bei ihrer Heirat 1721 war sie eine hochbezahlte Hofsängerin und sehr gute Cembalistin. Erst die Übersiedlung nach Leipzig 1723 zwang sie, ihren Beruf der Familie zu opfern - manche Musikerin heute wird nachvollziehen können, was das bedeutet. Die beiden Notenbücher, die ihr Mann für sie anlegte, sind liebevolle Huldigungen an die Cembalistin.

Das Autograph der 5. Französischen Suite legt von der Entstehung dieser clavieristischen Ehegaben beredtes Zeugnis ab. Mitten im wunderbaren Fluss der Allemande hat Bach die Niederschrift unterbrochen – wer weiß, welcher Familienzwist ihn ablenkte. Der Einheit dieses aus Sechzehnteln wunderbar dicht gewebten Gebildes tat die Störung keinen Abbruch. Im zweistimmigen Kontrapunkt der Courante hat er die Geläufigkeit seiner Frau auf die Probe gestellt, in der Sarabande ihre Kenntnis der Agréments geprüft, jener französischen Verzierungen, auf deren Ausführung Bach größten Wert legte. Gavotte und Bourrée, zwei Genrestücke von großem melodischem Reiz und voller witziger Details der Stimmführung, bilden auch graphisch eine Einheit. Vor die fugierte Gigue (mit Umkehrung des Themas im zweiten Teil) hat Bach eine Loure gesetzt, einen von schweren Akzenten geprägten Tanz, der gleichwohl wie ein galanter Gesang wirkt.

Quelle: Villa Musica

Suite No 5, BWV 816, III. Sarabande
aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena [Quelle: Bach Digital]

Track 28: French Suite No.5 in G major, BWV 816 III. Sarabande


TRACKLIST

Johann Sebastian Bach (1685-1750)       

The French Suites

Glenn Gould, piano

Suite No. 1 in D minor, BWV 812    
01 I.    Allemande                      1'31    
02 II.   Courante                       1'03           
03 III.  Sarabande                      2'50         
04 IV.   Menuett I                      1'12            
05 V.    Menuett II                     2'28         
06 VI.   Gigue                          2'07                 
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 16/11/1972)    

Suite No. 2 in C minor, BWV 813                  
07 I.    Allemande                      2'35   
08 II.   Courante                       1'08          
09 III.  Sarabande                      2'16          
10 IV.   Air                            0'54           
11 V.    Menuett                        0'50              
12 VI.   Gigue                          1'41
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 5/11/1972)      

Suite No. 3 in B minor, BWV 814      
13 I.    Allemande                      1'34      
14 II.   Courante                       1'10 
15 III.  Sarabande                      1'39
16 IV.   Menuett - Trio                 2'01
17 V.    Anglaise                       0'49   
18 VI.   Gigue                          1'39  
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 12/12/1972; 17/02/1973)  

Suite No. 4 in E-flat major, BWV 815     
19 I.    Allemande                      1'09   
20 II.   Courante                       1'08
21 III.  Sarabande                      2'09
22 IV.   Menuett (BWV 815a)             0'56         
23 V.    Gavotte                        0'45         
24 VI.   Air                            1'04         
25 VII.  Gigue                          1'53         
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 17/2/1973)           
      
Suite No. 5 in G major, BWV 816           
26 I.    Allemande                      1'47   
27 II.   Courante                       1'16   
28 III.  Sarabande                      2'52         
29 IV.   Gavotte                        0'40         
30 V.    Bourrée                        0'48         
31 VI.   Loure                          1'07         
32 VII.  Gigue                          2'25         
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 27/2 & 23/5/1971)          
      
Suite No. 6 in E major, BWV 817     
33 I.    Allemande                      1'33   
34 II.   Courante                       1'00   
35 III.  Sarabande                      2'38   
36 IV.   Gavotte                        0'36   
37 V.    Polonaise                      0'54   
38 VI.   Menuett                        0'47   
39 VII.  Bourrée                        0'58   
40 VIII. Gigue                          2'03   
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 13/3 & 23/5/1971)     

(P) 2002
Glenn Gould Anniversary Edition

Track 40: French Suite No.6 in E major, BWV 817 VIII. Gigue


Dem Kanzler gnade Gott



Jan van Eyck: Die Madonna des Kanzlers Nicolas Rolin, um 1437

Jan van Eyck: Die Madonna des Kanzlers Nicolaus Rolin.
Um 1435, Öl auf Holz, 65 × 62,3 cm, Musée du Louvre. [Quelle]
Er war von niederer Herkunft, brachte es dank Schläue und Skrupellosigkeit zum Kanzler des Fürstentums Burgund. Unter seinem harten Regiment gedieh es zur europäischen Großmacht. Sein Seelenheil suchte Nicolas Rolin durch Mildtätigkeit und demonstrative Marienverehrung zu sichern. Daß sich Demut und Hoffart dabei die Waage hielten, beweist das Porträt (66 X 62 cm), das im Pariser Louvre hängt.

Mit gefalteten Händen kniet ein älterer Mann im Gebetsstuhl vor der Jungfrau Maria. Ein schwebender Engel hält eine goldene Krone über das Haupt der Himmelskönigin, auf deren Schoß das Christkind thront. Es trägt als Zeichen seiner Herrschaft einen Reichsapfel aus Kristall in der einen Hand und erteilt mit der anderen dem Knieenden seinen Segen. Das Licht der untergehenden Sonne beleuchtet diese fromme, ans Jenseits gemahnende Szene. Sie gehört zum Typus der mittelalterlichen Stifterbilder.

Doch es fehlt auch nicht an diesseitigem, irdischem Glanz: Das Gewand des Mannes, aus Goldbrokat angefertigt und mit Nerz abgesetzt, schimmert noch prunkvoller als der rote Mantel der Madonna. Ort des Geschehens ist ein hochgelegener, prächtiger Palast. Die Fensterbögen geben den Blick frei auf fernes Gebirge, einen Fluß und die Gebäude einer Stadt - auf die Reichtümer dieser Welt.

Jan van Eycks um 1437 gemaltes Werk, das heute im Louvre hängt, unterscheidet sich von den frommen Darstellungen des Mittelalters in mehreren Details, Sie verweisen auf den Anbruch einer neuen Zeit und sagen zugleich etwas aus über die Person des Auftraggebers: Dem Betenden steht nicht, wie sonst üblich, ein Heiliger als Mittler zur Seite. Er kniet allein, auf einer Ebene und in gleicher Größe wie die Muttergottes. Statt sich klein und demütig am unteren Rande zu ducken, nimmt er die linke Bildhälfte ein.

Für den Mann, der hier kniet, zählte stets das Weltliche mehr als das Religiöse. Und er hatte Grund zum Stolz: Nicolas Rolin (1376 bis 1462) war der Kanzler im Fürstentum Burgund und hatte, so der zeitgenössische Chronist Georges Chastellain, seinen Herzog, Philipp den Guten, zum ruhmreichsten Herrscher der Erde gemacht.

Rolin erweiterte während seiner fast 40jährigen Amtszeit Burgund auf den sechsfachen Umfang der ursprünglichen französischen Provinz gleichen Namens und schuf damit eine gefürchtete europäische Großmacht. Den Grundstein zu diesem Staat hatte 1384 eine Fürstenhochzeit gelegt: Die Braut war die Erbin von Flandern, der Bräutigam brachte neben Provinz und Freigrafschaft Burgund ein beachtliches politisches Geschick mit, und seine beiden Nachfolger profitierten vom Niedergang Frankreichs, das im Verlauf des Hundertjährigen Krieges von den Engländern verwüstet und besetzt wurde. Sie bauten ein Reich, das von der Schweizer Grenze bis zur Nordsee, von Dijon bis Brügge reichte. Aus dieser Vereinigung eines aristokratischen französischen Herrschergeschlechts mit den fleißigen flandrischen und niederländischen Städten entwickelte sich eine höfische-bürgerliche Mischkultur von großem Raffinement.

Dem dritten Herzog, Philipp dem Guten (1419 bis 1467), dienten zur selben Zeit der Burgunder Rolin als Kanzler und der Niederländer Jan van Eyck (um 1370 bis 1441) als geschätzter Hofmaler. Beide kamen aus dem Bürgertum. Die Hauptaufgabe des auf Lebenszeit angestellten van Eyck war es, »Malereien nach Wunsch und Willen des Herzogs auszuführen«. Leider ist von diesen höfischen Auftragswerken kein einziges auf uns gekommen. Erhalten sind dagegen, neben mehreren Altarbildern, einige Gemälde, auf denen der Maler seine Mitbürger festgehalten hat, etwa einen Goldschmied, den italienischen Bankier Arnolfini oder Nicolas Rolin. Der Künstler genoß eine Sonderstellung bei Hofe, wurde gelegentlich auch mit vertraulichen politischen Missionen betraut. Dabei kam er auch mit dem Kanzler zusammen, der, so Chastellain, »über alles die Aufsicht hatte«.

Ein schlauer Kopf, der keine Güte kennt

Wenige Jahre nach van Eyck hat ein anderer niederländischer Künstler Nicolas Rolin porträtiert. Rogier van der Weyden (um 1400 bis 1464) malte ihn auf einem Altarbild als wohltätigen Stifter des Hospitals für bedürftige Kranke im burgundischen Beaune. Noch heute bezieht dieses Hospiz seine Einkünfte aus den Weinbergen, die Rolin ihm seinerzeit schenkte. Wohl nicht zufällig erscheinen auf van Eycks Bild steinerne Weinranken an den Fensterbögen und grüne Weinberge in der Landschaft hinter dem Kanzler.

Der etwa Sechzigjährige blickt ernst und verschlossen. »Es gab keinen großen Fürsten«, so ein Zeitgenosse, »der ihn nicht fürchtete.« Dabei war der 1376 in Autun geborene Rolin ein Emporkömmling »von geringer Herkunft«.Daß er ausgerechnet an einem hocharistokratischen, etikette-versessenen Hof Karriere machte, verdankte er nicht zuletzt den sprichwörtlichen Eigenschaften der burgundischen Bauern: Zähigkeit, Schlauheit und, vor allem, Sinn für die Realitäten. »Er war sehr weise ... , was die Welt betrifft«, sagt der Chronist. »Er erntete immer auf Erden.«

Rolins Talente erregten 1419 die Aufmerksamkeit des jungen, durch die Ermordung seines Vaters plötzlich an die Macht gekommenen Herzogs Philipp von Burgund. Drei Jahre später war er Kanzler. »Er pflegte alles ganz allein zu regieren«, berichtet Chastellain, alles »durch seine Hände laufen zu lassen, sei es nun Krieg, Frieden oder Finanzangelegenheiten«. Der Kanzler nützte seine Machtfülle, um den Besitz Burgunds zu mehren, durch Erbe, Heirat oder Länderkauf. So gelang ihm 1421 die Angliederung der Markgrafschaft Namur, 1426 von Hennegau, Friesland, Seeland und 1443 der Herzogtümer Luxemburg und Geldern.

Doch bildete dieses Reich Großburgund ein uneinheitliches, auch geografisch unzusammenhängendes Staatswesen. Zusammengehalten wurde es nur durch die Person des Herzogs und durch die Klugheit seines Kanzlers, der sich Zentralisierung und Konsolidierung zur Lebensaufgabe machte. Rolin vereinheitlichte Verwaltung und Justiz und beschnitt die Privilegien des Adels ebenso wie die Rechte der Städte, besonders auf finanziellem Gebiet. Denn die Geldbedürfnisse des prunkliebenden Herzogs Philipp waren enorm, und der Kanzler befriedigte sie durch das Eintreiben immer neuer Abgaben. Rebellionen der niederländischen Kommunen gegen die Steuerlast wurden erbarmungslos niedergeschlagen.

Rolin war der wichtigste, aber auch der meistgehaßte Mann im Reich, nicht zuletzt wegen seiner Habgier. Er verstand es, von den fürstlichen Einkünften einen Teil in die eigene Tasche zu leiten, und nahm skrupellos Bestechungsgelder an. Röntgenaufnahmen zeigen, daß van Eyck ihn ursprünglich mit einer großen Geldbörse dargestellt hat. Über die Gründe, die den Künstler bewogen, sie zu übermalen, läßt sich spekulieren.

Hände zum Beten und zum Raffen

Auf dem Schemel liegt ein Stundenbuch - auch van Eyck soll Miniaturen gemalt haben für solche Manuskripte, die immer mehr zu kostbaren Sammlerobjekten wurden. Aufgezeichnet waren darin stets die für die verschiedenen Stunden des Tages vorgeschriebenen Gebete. Der Text der beiden aufgeschlagenen Seiten ist nicht zu entziffern, mit Ausnahme des Initials D.

Des Kanzlers darübergefaltete Hände sind weiß und gepflegt. Wie hart sie zugreifen konnten, wenn es galt, saumselige Schuldner oder aufsässige Städte zu züchtigen, zeigt eine Bemerkung des französischen Königs Ludwig XI. Er meinte zur wohltätigen Stiftung Rolins in Beaune: »Es ist nur gut, daß einer, der zu Lebzeiten so viele zu Armen gemacht hat, ihnen nach seinem Tode eine Herberge bietet.« In einer für die Zeit durchaus nicht unüblichen kaufmännischen Transaktion versuchte der alternde Rolin sein Seelenheil mit spektakulärer Mildtätigkeit zu erkaufen. Der Handel ist schriftlich belegt in der Gründungsurkunde des Hospizes von 1443.

Vielleicht soll auch van Eycks Bild das Andenken an ein besonderes Ereignis in Rolins Leben festhalten. Es fällt zeitlich fast zusammen mit einem Höhepunkt in seiner Karriere, dem Abschluß des Vertrages von Arras. Mit diesem politischen Meisterwerk vollzog er 1435 eine totale Umkehrung der Allianzen, beendete den blutigen Bürgerkrieg zwischen Großburgund und Frankreich und erzwang darüber hinaus vom französischen König Sühne für ein längst geschehenen, aber nicht vergessenen Mord.

Der Burgunderherzog Johann Ohnefurcht war 1419 unter bis heute nicht geklärten Umständen auf einer Brücke vom französischen Thronfolger oder dessen Freunden umgebracht worden. Daraufhin hatte Burgund im Hundertjährigen Krieg offen Partei für die englischen Eroberer ergriffen und ihnen geholfen, Frankreich zu besetzen. Doch nach Jahren der Demütigung regte sich in dem geschlagenen Land plötzlich nationaler Widerstand unter der Führung von Johanna von Orleans. Sie ließ den französischen Thronfolger zum König Karl VII. krönen und vertrieb mit seinen Truppen die Engländer.

Wenn Burgund sich nicht plötzlich auf der Verliererseite wiederfinden wollte, mußte es für eine Umkehrung seiner Allianzen sorgen, ohne dabei das Gesicht zu verlieren. Rolin verstand es, dieser Kehrtwendung den Anschein eines burgundischen Triumphes zu geben: Er rief in Arras eine allgemeine Friedenskonferenz zusammen und sagte sich dann unter dem Beifall der Anwesenden von den ihr ferngebliebenen Engländern los. Frankreichs König trat einige strategisch wichtige Grenzstädte an Philipp den Guten ab, leistete feierlich Abbitte für den Mord an dessen Vater und mußte aufsehenerregende Sühneaktionen versprechen.

Von dem Mädchen aber, das die Voraussetzungen für diesen Vertrag geschaffen hatte, sprach keiner mehr, auch nicht der eigene König, dem sie zur Krone verholfen hatte. Sie war von den Engländern verbrannt worden. Die Burgunder hatten Johanna von Orleans gefangengenommen und für eine horrende Summe an die Engländer verkauft. Ein Teil des Geldes ist sicher in die Hände des Kanzlers gelangt.

Ein großes Reich auf einen Blick

Zu den von Rolin ausgehandelten Sühneleistungen der Franzosen gehörte die Errichtung eines Kreuzes am Tatort des Mordes, der Brücke von Montereau. Ein solches Kreuz ist auch auf der Brücke in der Landschaft zu erkennen, die den Hintergrund von van Eycks Gemälde bildet. Das Kreuz spricht dafür, daß das Bild an den Vertrag von Arras erinnern soll.

Bisher sind alle Versuche gescheitert, diese so detailgetreu ausgeführte und von über 2000 Figuren belebte Landschaft zu lokalisieren. Man hat in der Stadt zu beiden Seiten des breiten Flusses einmal Gent erkannt, dann Brügge, Genf, Lyon, Autun, Prag, Lüttich, Maastricht und Utrecht. Offensichtlich handelt es sich dabei nicht um die realistische Wiedergabe einer bestimmten Gegend, sondern um eine Synthese verschiedener Reiseeindrücke. Der Blick reicht weithin von den Ebenen der Niederländer bis hin zu den schneebedeckten Alpen.

Nur einige Details lassen sich identifizieren, zum Beispiel der Turm des Utrechter Domes oder die Lütticher Sankt-Lambert-Kathedrale. Doch hätte das damalige Lüttich mit Sicherheit erheblich mehr Holzbauten und Strohdächer gezeigt als van Eycks prächtige Stadt mit ihren großen Gebäuden aus Stein und den zahllosen Türmen. Sie bietet, in eine harmonische Landschaft eingebettet, den angemessenen Hintergrund für ein repräsentatives Kanzlerporträt ebenso wie für ein frommes Andachtsbild.

Man kann darin das etwas geschönte Abbild der reichen Städte Großburgunds sehen, die Rolin verwaltete, oder aber einen höheren, geistlichen Ort, »das glückselige Jerusalem«, die »Civitas Dei«, den göttlichen Staat, das Reich der Himmelskönigin.

Auch der kleine Garten mit seinen Rosen, Lilien und prächtigen Pfauen, zu dem sich die Halle öffnet, läßt sich zweifach interpretieren: Als Anspielung auf Rolins luxuriösen Besitz oder als »Hortus conclusus«, das »beschlossene Gärtlein«, ein im Mittelalter gebräuchliches Sinnbild der Heiligen Jungfrau. Selbst die in Stein gemeißelten biblischen Szenen auf den Säulenkapitellen lassen verschiedene Interpretationen zu.

Dieser mehrdeutige, »verhüllte Symbolismus« ist vom Maler gewollt. Van Eyck wurde nicht nur von seinem Herzog geschätzt »wegen der hervorragenden Arbeit, die er in seinem Fach geleistet« hat. Er galt auch als sehr gelehrter Mann mit humanistischer Bildung und Sinn für subtile Verrätselungen. Er brachte verschlüsselte griechische oder lateinische Inschriften auf den Rahmen seiner Werke an und versteckte auf anderen Gemälden Selbstbildnisse, sozusagen als Signaturen. Es scheint deshalb nicht unwahrscheinlich, daß er auch hier sich selbst und seinen Bruder Hubert in den beiden Gestalten dargestellt hat, die sich im Garten über die Festungsmauer beugen.

Direkter Weg zu Unserer Lieben Frau

Als hoher Gast hat sich in des Kanzlers Halle die Heilige Jungfrau bescheiden auf einem Kissen niedergelassen. Mit ihrem Leib dient sie dem Christuskind als Thron, eine sanfte Erscheinung, trotz des königlichen Purpurmantels und der Krone. Von ihr darf der betende Sünder Verständnis und Vergebung erhoffen.

Als anmutige junge Frau wie hier findet sich die Himmelskönigin auf acht der erhaltenen Werke van Eycks. »Sie ist strahlender als die Sonne«, hat er auf den Rahmen eines dieser Bilder geschrieben, »und übertrifft weit das Sternenheer«.

Dieses Zitat aus dem biblischen »Buch der Weisheit« steht auch im Marienoffizium, der Sammlung von Gebeten an die Heilige Jungfrau, die Nicolas Rolin vor sich aufgeschlagen hat. Den Menschen des 15. Jahrhunderts, die diese Gebete täglich sprachen, waren die biblischen Vergleiche und blumigen Metaphern des Marienlobs geläuflg - so sehr, daß sie beim Betrachten des Gemäldes mühelos die Bruchstücke der biblischen Texte vervollständigen konnten, die auf dem Mantelsaum der Rolin-Madonna in goldenen Lettern zu entziffern sind: Texte zum Ruhme der Jungfrau, »erhöht wie die Zeder im Libanon« und der von Gott erschaffenen, herrlichen Welt.

Sich die Jungfrau gnädig zu stimmen, war Kanzler Rolin sein Leben lang bemüht. Er stiftete 1461 in seinem Testament der Kirche »Unserer Lieben Frau« zu Autun eine silberne, über sieben Kilo schwere Statue der Madonna nebst einer »goldenen, in La-Motte-Les-Arras angefertigten Krone«. Vielleicht ist der fein ziselierte, mit Edelsteinen verzierte Kopfschmuck, der auf van Eycks Bild von einem Engel dargebracht wird, eine Anspielung auf diese geplante Spende, vielleicht wurde aber Rolins Geschenk erst nach dem Bild-Entwurf des Malers ausgeführt, der sich als Hofkünstler auf Gebrauchskunst verstehen mußte.

Zahlreiche Urkunden belegen die Wohltaten, die der Kanzler Unserer Lieben Frau zu Autun erwies: Er ließ die Kirche erneuern und verschönern, versah sie mit reihen Stiftungen. Durch einen privaten Gang konnte er sich, über eine Gasse hinweg, von seinem Haus aus direkt zur Andacht dorthin begeben. In dieser Kirche war er getauft worden, dort wollte Rolin auch begraben werden.

Van Eycks Gemälde hing ursprünglich als Gedenktafel - nicht als Altarbild - in der Kapelle, wo für alle Zeiten - so bestimmte es die Stiftung des Kanzlers - täglich eine Messe für sein Seelenheil gelesen werden sollte. Zeugnis der wahren Frömmigkeit oder nur kluge Vorsichtsmaßnahme eines Mannes, von dem ein Zeitgenosse sagte: »Er wurde, zeitlich zu sprechen, als einer der weisen Männer des Reichs angesehen: doch was das Geistliche angeht, so schweige ich darüber.«

Rolins politisches Lebenswerk, der Staat Großburgund, brach wenige Jahre nach seinem Tode auseinander, ruiniert durch den Übermut des letzten Herzogs, Karls des Kühnen. Weil die Geschichte stets von den Siegern geschrieben wird, ist der Kanzler, einer der größten Staatsmänner des 15. Jahrhunderts, den man als Reichsgründer und als Diener seines Fürsten mit Bismarck vergleichen könnte, heute so gut wie vergessen.

Die Erinnerung an ihn lebt allein in seiner mildtätigen Stiftung, dem Beauner Hospiz, weiter - und in den zwei Kunstwerken, die er mit sicherem Geschmack bei den beiden besten Malern seiner Zeit in Auftrag gab.

Quelle: Rose-Marie und Rainer Hagen: Bildbefragungen. Alte Meister im Detail. Taschen, Köln 1994, ISBN 3-8228-9611-X, Seite 14 bis 19

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Der Spiegel als Zeuge: Jan van Eycks Hochzeitsbild von Giovanni Arnolfini. Und Guillaume Dufay sagt den guten Weinen Adieu.


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15. Dezember 2015

J. S. Bach: Die Englischen Suiten (Glenn Gould, 1971 bis 1976)

Vielleicht rührt die Bezeichnung von einem englischen Auftraggeber; gleichwohl ist nach wie vor ungeklärt, warum die Suiten "englische" heißen. Ihrer Form nach folgen sie (wie auch die kleineren "französischen" Schwestern und die Partiten) weitgehend dem traditionellen französischen Tanzsuiten-Typus. Zu ihm gehören die ruhig schreitende Allemande, die fließende Courante, die gravitätische Sarabande und einer Gigue als flotter 6/8-Kehraus, wobei Bach ein gewichtiges Präludium voranstellte und meist noch eine Bourrée einfügte. Auch wenn hier keine Perücke mehr ihr Bein hebt: Bachs Zyklen sind sein Beitrag zur Gesellschaftsmusik der Zeit - allerdings auf höchst stilisiertem Niveau, ästhetisch wie technisch-kontrapunktisch.

Glenn Gould konzentriert sich ganz auf letzteres. Er gebärdet sich wie ein aseptisch sezierender Gerichtsmediziner, der in Hast und gleichzeitig äußerster Konzentration motivische Details und polyphon-kontrapunktische Verwicklungen offenlegt. Dass gerade diese scheinbare "Kälte" einen ästhetisch eigenen Reiz entfaltet, ist das Geheimnis von Goulds Außenseitertums

Quelle: Christoph Braun: im Rondo Klassik Magazin

Noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde mit großem Nachdruck vertreten, dass die sogenannten Englischen Suiten von Johann Sebastian Bach in den Zwanziger Jahren des 18. Jahrhunderts komponiert worden wären - vielleicht sogar nach den Französischen Suiten, jedenfalls aber in den Jahren, in denen sich Bach am Hof von Köthen aufhielt, der letzten Station bevor er in Leipzig als Thomaskantor angestellt wurde. Natürlich erkannte man stilistische Unterschiede zwischen den beiden Suiten-Sammlungen. Deshalb wurde mitunter auch an der Richtigkeit dieser Schlussfolgerung gezweifelt. Andererseits glaubte man, dass die formal streng aufgebauten Englischen Suiten besser ins Raster der späteren Werke des Leipziger Kantors passen als die kürzeren und eigenwilligeren Französischen Suiten.

Nach beinahe fünfzig Jahren wissenschaftlicher Forschung insbesondere hinsichtlich der Fragen, welche Musik Bach gekannt haben musste, mit welcher er sich selbst ausbildete und welche er kopierte, hat sich unser Bild wesentlich verändert. Übrigens sind es nicht allein die Noten, die uns die Richtung weisen: Auch die Art der Handschriften, Bachs eigene Handschrift (die Art, wie er Vorzeichen und Schlüssel notierte) und die seiner Schüler, außerdem die Quellen, die er in handschriftlicher Kopie oder im Druck vorliegen hatte, sowie Anmerkungen von Bachs Zeitgenossen und insbesondere seiner Kinder haben die moderne Wissenschaft bei ihrer Spurensuche unterstützt. So werden Bachs Englische Suiten inzwischen beinahe ein Jahrzehnt früher eingeordnet, nicht nach Köthen, sondern nach Weimar, also vor das Jahr 1717.

Es ist allgemein bekannt, dass Bach außergewöhnlich lernbegierig war. Sicherlich in den ersten 25 Jahren seiner Laufbahn, bis er sich einmal in Leipzig niedergelassen hatte, studierte und kopierte er nach Herzenslust eine umfangreiche Sammlung italienischer, französischer, englischer, niederländischer und deutscher Werke. So brachte Prinz Johann Ernst nach einer Reise in die Niederlande aus Amsterdam verschiedene Werke mit nach Weimar, die dort bei Estienne Roger im Druck erschienen waren. Darunter befanden sich wahrscheinlich die Estro Armonico von Antonio Vivaldi (herausgegeben 1711) und sechs Cembalosuiten von Charles Dieupart (herausgegeben 1701). Der Einfluss beider Komponisten lässt sich in den Englischen Suiten wahrnehmen, der Vivaldis insbesondere in den Präludien (höchstens mit Ausnahme des Präludiums der Ersten Suite), der Dieuparts in den darauf folgenden Tänzen.

Die Bezeichnung Englische Suiten stellt uns noch immer vor ein Rätsel. Dieser Titel muss bereits zu Bachs Lebzeiten eingeführt worden sein. Die am häufigsten zitierte Quelle ist eine Notiz von Johann Christian Bach auf der Titelseite der Ersten Suite (BWV 806): „Fait pour les Anglois“. Das könnte suggerieren, Bach habe die Suiten für einen wohlhabenden Engländer geschrieben. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich der Beiname daher erklärt, dass Bach bei diesen Suiten die Notationsweise älterer englischer Vorbilder benutzte. Es geht also nicht um den Stil der Musik, sondern um die Notationstechnik mit einem Violin- und Bassschlüssel, die dem Notensystem anstelle eines Sopran- und Basschlüssels - wie in der deutschen Notation - vorangestellt wurden.

Glenn Gould
In stilistischer Hinsicht sind die Englischen Suiten eigentlich vor allem französische Suiten, d.h. eine Serie von Tänzen (eine Allemande, eine Courante, eine Sarabande, nach Wahl eine Bourrée, eine Gavotte, ein Menuett oder ein Passepied und meistens zu Schluss eine Gigue), denen ein Präludium vorangeht. Daher auch Bachs eigene Benennung: „Suites avec Prélude“. Aber die Präludien weisen keinen französischen Stil auf, mit einer langsamen, nicht selten auch aufwendigen Einleitung und anschließend viel kontrapunktischem Feuerwerk, sondern den italienischen Stil: straff, brillant, konzertant. Die eleganten Tänze enthalten mitunter Varianten und Doubles. Dabei kam Bach seine phänomenale Beherrschung der musikalischen Umspielung zugute.

Ein verwirrender Aspekt bei der richtigen Datierung der Englischen Suiten ist sicherlich die stilistische Einheit des größeren Teils der Suiten. Diese wird nicht zuletzt auch durch die den vielen französischen Tänzen (ebenso wie den Französischen Suiten und den Partiten für Cembalo, auch bekannt als Deutsche Suiten) eigene Tonwiederholung zu Beginn eines beinahe jeden Teils, sowie durch bestimmte innerhalb einer Suite regelmäßig wiederkehrende harmonische Verbindungen hervorgerufen. In den nun also viel früher datierten Englischen Suiten sind Bachs harmonische Einfälle und Wendungen gleichermaßen überraschend und gewagt wie spannend und effektvoll.

Nicht weniger auffallend sind schließlich die in unseren Ohren so modern klingenden Musettes, wie in der Bourrée I alternativement und der Bourrée II in der Zweiten Suite, der Gavotte I alternativement und hauptsächlich der Gavotte II ou la Musette in der Dritten Suite, sowie vor allem der Gavotte I und II in der Sechsten Suite. Insbesondere die zuletzt genannten Gavotte I und II greifen voraus auf die spätere galante Musik der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Im Gegensatz zu den Französischen Suiten, die für das intime Klavichord bestimmt zu sein scheinen, wurden die Englischen Suiten zweifelsohne für das Cembalo komponiert. Besonders die festlichen Präludien - wir müssen ab und zu an das berühmte Italienische Konzert denken - sind zu „groß“ angelegt, um auf einem Klavichord zu ihrem Recht zu kommen. Dies gilt sicherlich auch für die rauschend-virtuose Gigue in der Sechsten Suite. Wenn Bach diese Werke tatsächlich in etwa seinem dreißigsten Lebensjahr zu Papier gebracht haben sollte, dann können wir nur erkennen, dass er sich gerade in den Englischen Suiten sehr schnell auf einem Niveau bewegte, auf dem er seine Vorbilder hinter sich ließ.

Oben wurde bereits auf Bachs gekonnte Kunst der Verzierung in diesen Suiten hingewiesen. Wer die Noten beim Zuhören nicht zur Hand hat, wird zum Beispiel beide Doubles, die sich an die Courantes der Ersten Suite anschließen, miteinander vergleichen können. Aber auch die Sarabanden aus der Zweiten, Dritten und Sechsten Suite mit den wunderbaren Umspielungen in den folgenden variierten Versionen, die in der Zweiten und Dritten Suite als Les agréments de la même Sarabande angekündigt werden und in der Sechsten Suite einfach als Double. Viele bereichernde Verzierungen in der Form von Trillern, Vorschlägen, Mordenten und Ähnlichem (Bach hat sie für seinen ältesten Sohn Wilhelm Friedemann sorgfältig in einem Klavierbüchlein aufgeschrieben und ausgearbeitet) machen die oft doch schon sehr komplexe Musik zu einem farbenfrohen, üppigen Barockteppich, der auch auf einem modernen Klavier ganz zu seinem Recht kommt.

Quelle: Leo Samama, 2000 (Übersetzung: „WortWechsel“)


CD 1, Track 11: Suite No. 2 in A minor, BWV 807. I. Prélude


TRACKLIST

Johann Sebastian Bach: English Suites

Glenn Gould, Piano


CD 1                                        52:00

English Suite No. 1 in A Major, BWV 806

01 I.    Prélude                            02:45  
02 II.   Allemande                          02:10
03 III.  Courante I                         01:47  
04 IV.   Courante II                        02:11  
05 V.    Double I                           02:06  
06 VI.   Double II                          01:59  
07 VII.  Sarabande                          04:07  
08 VIII. Bourrée I                          01:16  
09 IX.   Bourrée II (with da capo I)        02:14  
10 X.    Gigue                              02:01
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 11/3 + 4/11/1973)
   
English Suite No. 2 in A minor, BWV 807 

11 I.    Prélude                            04:31  
12 II.   Allemande                          01:34  
13 III.  Courante                           01:12  
14 IV.   Sarabande - Les agréments de
         la même Sarabande                  03:03  
15 V.    Bourrée I                          01:26  
16 VI.   Bourrée II (with da capo I)        02:00  
17 VII.  Gigue                              02:17
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 23/5/1971)
 
English Suite No. 3 in G minor, BWV 808
 
18 I.    Prélude                            02:53  
19 II.   Allemande                          01:44  
20 III.  Courante                           01:20  
21 IV.   Sarabande - Les agrements de 
         la même Sarabande                  03:19  
22 V.    Gavotte I                          00:50 
23 VI.   Gavotte II (ou la Musette) 
         (with da capo I)                   01:10
24 VII.  Gigue                              01:52
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 21 + 22/6/1974)


CD 2                                        59:46

English Suite No. 4 in F Major, BWV 809

01 I.    Prélude                            04:25
02 II.   Allemande                          02:46
03 III.  Courante                           00:54  
04 IV.   Sarabande                          03:01
05 V.    Menuett I                          01:20
06 VI.   Menuett II (with da capo I)        01:57
07 VII.  Gigue                              02:15
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 14 + 15/12/1974; 23 + 24/5/1976)

English Suite No. 5 in E minor, BWV 810 
 
08 I.    Prélude                            04:43
09 II.   Allemande                          02:58
10 III.  Courante                           01:51
11 IV.   Sarabande                          01:59
12 V.    Passepied I (en Rondeau)           01:06
13 VI.   Passepied II (with da capo I)      01:37
14 VII.  Gigue                              02:04
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 14 + 15/12/1974; 23 + 24/5/1976)

English Suite No. 6 in D minor, BWV 811 

15 I.    Prélude                            08:25
16 II.   Allemande                          03:11
17 III.  Courante                           02:46
18 IV.   Sarabande                          03:07
19 V.    Double                             02:15
20 VI.   Gavotte I                          01:34
21 VII.  Gavotte II (with da capo I)        02:19
22 VIII. Gigue                              02:56
(Recording: Eaton's Auditorium, Toronto, Canada, 10 + 11/10/1975; 23 + 24/5/1976)
 
Glenn Gould Anniversary Edition
(C) + (P) 2002

CD 2, Track 22: Suite No. 6 in D minor, BWV 811. VIII. Gigue



Bin ich links?


Das politische Spektrum


Bin ich links? Ich habe es nie herausgefunden. Mir ist das unangenehm, weil die Zuordnung wichtig zu sein scheint; sie gilt als Teil der persönlichen Identität. Nicht zuletzt suggeriert sie, dass meine politischen Meinungen auf einer wohlumrissenen Fundamentalüberzeugung beruhen.

Die Amsterdamer Universität entwickelte zur letzten Bundestagswahl einen Test, in dem man seine politischen Positionen auf ihre Passung zu Parteien testen konnte. Das Ergebnis war in meinem Fall ein großer Kreis, in dem sich fast alle deutschen Parteien fanden; die Software erklärte lapidar, ein so großer Kreis bedeute, dass meine politischen Positionen nicht kohärent seien. Aha, dachte ich mir, also sind die Parteiprogramme tatsächlich im Sinne der Amsterdamer Wissenschaft kohärent, und ich kann diese Kohärenz bloß nicht erkennen?

Vermutlich bin ich von einer pathologischen Sehstörung betroffen. Denn andere wissen, ob sie links sind. Vielen ist klar, dass das grüne Wahlprogramm links ist. Mir scheint das seltsam. Leider erklären die Amsterdamer Forscher nicht, was links ist und welche semantische oder logische Struktur die Parteiprogramme im Innersten zusammenhält. Auch Wikipedia und Wörterbücher erhellen wenig. Immerhin erfährt man in Streitschriften der (vermutlich linken) Rosa-Luxemburg-Stiftung, dass es gerade für die Linke immer wieder ein Problem ist, genau zu sagen, was links ist.

Ein guter Ausgangspunkt für die Analyse sind sicher nicht die politischen Entscheidungen und Wahlprogramme der Parteien. Die britische Labour Party und die deutsche SPD beschlossen eine immense Deregulierung der Finanzmärkte - aber linke Politik sollte, so heißt es doch immer, mehr Staat fördern und fordern? Die FDP steht für Freiheit, sofern die Freiheit anderer nicht beeinträchtigt wird - im Europawahlkampf trat aber nur die FDP gegen das Rauchverbot in Gaststätten ein, obwohl ausgerechnet hier doch die Freiheit der einen massiv leidet, wenn die anderen rauchen. Die CDU soll rechts und konservativ sein, also irgendetwas bewahren - aber kaum eine Partei vollführt so oft so radikale Richtungswechsel und baut ständig alles um. Die Grünen sind ein unerschöpfliches Rätsel. Denn sie haben ein ausdrücklich konservatives Credo: »Natur bewahren!« Es ist schwierig, den Unterschied zur CDU zu finden. Auf eine kurze Gleichung gebracht, sind für die CDU Eheverträge und für die Grünen der Christopher Street Day ein Produkt der Natur. Mir sind die Grünen hier sicherlich sympathischer, aber die Natur ist für beide schlicht politische Verhandlungsmasse.

Versuche, das politische Spektrum zu analysieren, gibt es zahlreiche. Ich muss nicht bei null anfangen. Der Einfachheit halber stelle ich mich zu Beginn sofort auf den Standpunkt, dass wir ein Dreieck haben: »links«, »rechts« und »liberal«. (Für einige Linke sind Rechte und Liberale nicht zu unterscheiden.) Es gibt zwei Grundtheorien. Die einen sagen, dass die drei Ecken für jeweils eine bestimmte (konsistente) politische Ideologie stehen; die anderen meinen, dass sie psychologische Dispositionen bezeichnen. Ich will bereits verraten, was das Ergebnis meiner Überlegungen ist. Mir scheinen nämlich beide etablierten Beschreibungen ungeeignet. Meine These lautet kurz: Die drei Positionen im politischen Dreieck sind weder politisch-ideologisch noch individuell-psychologisch, sondern sie bezeichnen eine psychosoziale Grundannahme. Konkret: Die drei Positionen sagen, was jemand darüber denkt, wie Menschen sich zueinander verhalten, wenn sie von sich aus Gruppen bilden.

Politische Ideologie

Ich beginne kurz mit der politischen Ideologie. Dieser zufolge ist die Rechte »konservativ«. Aber was hieße das? Wenn die französische Rechte des 19. Jahrhunderts die Wiederherstellung der Monarchie fordert, bewahrt sie nicht, sondern stürzt um. Wenn die frisch gegründeten amerikanischen Republikaner (schließlich unter Abraham Lincoln) gegen die Sklaverei ins Feld ziehen, bricht der Sezessionskrieg aus, der eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte der Vereinigten Staaten werden sollte. Ja, man will grundlegende Werte wahren und schützen. Aber was grundlegende Werte sind, kann sich für die Rechte jeden Tag ändern.

Die Linke verlangt die Herstellung von Gleichheit. So betont sie gerne selbst. Die Konsequenz aus diesem Anliegen ist, dass sie zunächst Gruppen identifizieren muss, die (noch) ungleich sind. Beispielweise die Arbeiterklasse. Oder die Bäuerinnen mit Migrationshintergrund. Im Zuge der vielfältigen Maßnahmen zur Herstellung von Gleichheit wird aber die Ungleichheit nie beseitigt. Meist wird, wie das historische Beispiel lehrt, der zuvor unterdrückten Gruppe nicht nur Bevorzugung gewährt, sondern man lässt die Gruppe leiden, die man für privilegiert hält. Ob man der Arbeiterklasse oder der Bourgeoisie angehört, kann man sich in diesem Modell so wenig aussuchen wie die eigene Hautfarbe: Man bleibt, was man ist, und man muss mit den Konsequenzen leben. Welche Gruppe welche Vorzüge und welche Nachteile genießen darf, entscheiden allein die Funktionäre der Linken. Wer unterdrückt ist, bestimmen nicht die Unterdrückten, sondern allein die Partei. Dass sich aus solch perfekter Kontingenz der Kriterien für Benachteiligung kein konsistentes politisches Programm herleiten lässt, leuchtet ohne weiteres Nachdenken ein.

Die Liberalen feiern die Freiheit. Sie sagen zwar, dass die Freiheit des Einzelnen dort ende, wo die Freiheit eines Anderen berührt sei. So ist Freiheit nie grenzenlos. Das scheint fürs Erste reflektiert. Das Problem aber ist, dass aus der Aussage, dass jeder machen könne, was er wolle, keinerlei politisches Programm folgt. Wenn alle Leute die staatlich gelenkte Planwirtschaft wollen, wieso sollten sie nicht die Freiheit besitzen, genau das als Ideal zu verwirklichen? Umgekehrt lässt sich zwar historisch gut beschreiben, weshalb heutige liberale Parteien sich für den Kapitalismus einsetzen; aber logisch zwingend ist es nicht. Ja, immer dann, wenn aus Freiheit ein konkretes politisches Programm wird, können Liberale nicht erklären, wieso die von ihnen akruell propagierte Freiheit nun die »eigentliche« ist.

Diese drei Selbstbeschreibungen befriedigen nicht. Denn sie dienen nicht dazu, politische Konflikte zu entscheiden. Ob die Renten für Mütter steigen sollen oder nicht, lässt sich nicht über solche Leerformeln bestimmen. Will man die Rechte für Mütter bewahren? Will man Mütter endlich gleich behandeln? Will man die Freiheit der Mütter stärken, die sich endlich ohne Druck für Kinder entscheiden können? Die Antworten darauf werden nicht von den Ideologien programmiert. Man kann mit Niklas Luhmann von »Kontingenzformeln« sprechen. Ihr wichtigster Zweck ist die Selbstbindung der Gruppenmitglieder. Einen nach außen gerichteten operativen Wert haben die Formeln indessen nicht.

Psychologie

Wenn die Ideologie nicht recht hilft, kann man die drei Ecken des politischen Dreiecks vielleicht psychologisch deuten. Auch dazu gibt es viele Versuche, aber sie fokussieren meist nur den Gegensatz zwischen »links« und »rechts«. Demnach ist ein linker Mensch antiautoritär und revolutionär veranlagt; er hinterfragt die Herrschaftsverhältnisse und kämpft gegen die Mächtigen, die zu Unrecht Macht haben. Der rechte Charakrer dagegen unterwirft sich mit Begeisterung seinem Führer und kann ohnehin nicht anders denn zu gehorchen.

Ganz durchgesetzt haben sich diese psychologischen Erklärungsmuster nie. Denn sie definieren Stereotype, die im Einzelfall kaum zutreffen und außerdem faktisch einen Ideallinken konstruieren. Vor allem aber lassen sie sich nicht auf die tatsächlichen politischen Verhaltensweisen abbilden. Ja, die Linke propagiert die Revolution. Aber nur, solange sich die Revolution nicht gegen sie selbst richtet. Lenin hat in der Idee des Berufsrevolutionärs diesen scheinbaren Widerspruch dialektisch gelöst. Wenn die Linke an der Macht ist, wird Gehorsam verlangt und geleistet. Ja, die Rechte kratzt ungern am Bild des Staatschefs, der Nation und all dieser wunderschönen Erfindungen. Doch sind die konservativen Revolutionäre ja nicht wirklich die Ausnahme - denken wir noch einmal an Lincoln, denken wir an Charles de Gaulle. Der Witz ist, dass Linke selbst dann, wenn sie die absolute Erstarrung dekretieren, sich als Revolutionäre inszenieren (Fidel Castro), und dass Rechte auch dann noch Wert auf ihre Prinzipienfestigkeit legen, wenn sie alles umstürzen (Adolf Hitler).

Spektrum menschlicher Beziehungen

Der Charme der psychologischen Beschreibung liegt darin, dass sie uns nahebringt, warum Menschen sich selbst als »links« bezeichnen - und nicht nur ihre Positionen. Und ganz ohne ideologischen Unterbau kann man die drei politischen Ecken auch nicht beschreiben, denn in vielen konkreten historischen Situationen ist es leicht zu sagen, was »links« sein müsste. Vielleicht wird in der Verbindung beider Ansätze klarer, was dieses Dreieck beschreibt.

Meine Vermutung ist, dass die drei Ecken Haltungen dazu bezeichnen, wie sich die Selbstorganisation der Gesellschaft vollzieht. Jede der Grundhaltungen entspricht einer wohlumrissenen Annahme darüber, welche gesellschaftliche Ordnung unweigerlich den politischen Prozessen zugrunde liegt. Da es sich um fundamentale Überzeugungen über die Ordnung selbst handelt, sind die Grundhaltungen auch nicht verhandelbar. Und weil sie die Grundlage der Ordnungsprozesse selbst betrifft, bilden die Menschen gleicher Grundhaltung leicht ein »politisches Milieu«: Wenn man eine gemeinsame Ursprache hat, auf deren Grundlage sich überhaupt über Optionen einer Politik sprechen lässt, versteht man sich, selbst wenn über konkrete Ziele, Werte oder Mittel Uneinigkeit herrscht.

Die linke Grundhaltung besteht im Glauben daran, dass die Gesellschaft (als Gemeinschaft) zusammengehört. Die Ebene ist gleichgültig: Das Gemeinschaftsgefühl kann sich unter allen Menschen, unter allen Volksangehörigen und unter allen Kiezbewohnern einstellen. Das ist in etwa das, was die Linke unter »Solidarität« versteht, ein Schlüsselwort linken Denkens, das für die anderen beiden Grundhaltungen immer völlig opak bleibt. Gruppen sind für die Linke immer abstrakt, insofern ihre Mitglieder durch bestimmte Kennzeichen definiert sind: Arbeiter, Schwule und Frauen.

Da die Gemeinschaft selbst im Vordergrund steht, können die Annahmen über die Organisation innerhalb der Gemeinschaft divergieren. So ist für die linke Grundhaltung der charismatische Führer möglich; genauso kann man aber auch auf anarchistische Strukturen setzen. Wenn man aber ein Oberhaupt akzeptiert, dann muss dieses Oberhaupt die Macht erkämpft haben. Denn als links kann nicht gelten, dass jemand »von Natur aus« zum Führen berechtigt ist. Innerhalb der Gemeinschaft sind zunächst nämlich alle insofern gleich, als sie derselben Gemeinschaft und Gruppe angehören. Deswegen sind linke Führer oft charismatisch. Sie müssen ihre eigene Gemeinschaft dazu bewegen können, in ihnen sowohl den Inbegriff der Gruppenidentität zu sehen als auch jemanden, der jenseits der Gruppenidentität herausragt. Darin steckt ein operatives Problem, das letztlich begründet, warum sich Linke so ostentativ mit Gleichheit und Gerechtigkeit befassen. Ich komme darauf zurück. Die paradoxe Anforderung an die Führung ist außerdem offenkundig der Grund dafür, dass die Linke so oft grandiose Politiker hervorbringt, die sie selbst nach kurzer Zeit brutal wieder absägt.

Die Linke hat daher einen starken Hang zum globalen und grundsätzlichen Denken: Es geht um den Menschen an und für sich, die Grundrechte, absolute Ungerechtigkeiten und so weiter. Die Linke übersieht lokale Bindungen, hält Pflichten zwischen Einzelpersonen (also Verträge) für irrelevant und sucht die Meinungsbildung in der großen Masse. Das macht auch die Grausamkeit des Umgangs zwischen linken Politikern aus: Man kann jede Absprache mit einem Genossen für die gute Sache opfern; ein Ehrenwort gilt als Machttechnik der Rechten und als in sich schon korrupt. Mithin heißt das auch, dass die Linke kein Vertrauen hat - weder in die Leute in den eigenen Reihen noch letztlich in die Bevölkerung, die allzu oft irrt und sich gegen sinnvolle Politik entscheidet. Links zu sein bedeutet: Ständig gegen die Irrtümer der anderen zu kämpfen - und bereit zu sein, die eigenen Irrtümer anzuerkennen, wenn man unter der Guillotine liegt, die die anderen Linken aufgestellt haben. Stalin ist bis zum letzten Atemzug links geblieben. Ob man als Märtyrer oder Häretiker stirbt, entscheidet sich ausschließlich danach, welche politische Gruppierung den Henker bestellt hat. Deswegen sind intellektuell oder gar professoral veranlagte Menschen auch oft links; hier darf man gegen die Irrtümer der anderen kämpfen, ohne dass man gegen die Meinungen anderer antreten muss. Und so kann sich der Marxismus gar als wissenschaftlich verstehen.

Die rechte Grundhaltung vertraut darauf, dass jeder seinen Ort in der Gesellschaft hat und ihn ausfüllen sollte. Der Ort kann auch eine »Führungsposition« sein. Die Rechte glaubt mithin an die Existenz natürlicher Eliten. Hier trifft Norberto Bobbio (in seinem Buch Rechts und Links von 1994) ins Schwarze, wenn er der Rechten ein Denken in Hierarchien vorwirft; aber aus Sicht der Rechten sind die Menschen am unteren Ende der Hierarchie eben auch am richtigen Platz; und vor allem sind sie besonders glücklich, wenn sie dort bleiben. Die Hierarchie drückt nicht aus, dass ein einzelner Mensch besser oder schlechter ist. Diese Unterscheidung versteht die Rechte nur bei moralischen Verfehlungen; in der Politik ist der Führer genauso »gut« wie der kleine Mann in der Fabrik.

Der Ort in der Gesellschaft ist vor allem durch bestimmte Bindungen an andere, nahestehende Menschen angezeigt. Es. gibt also keine Verbindung unter allen Menschen. Sondern in der rechten Grundhaltung sind meist Gruppen in dem Sinne konkret, dass sich die Mitglieder namentlich aufzählen ließen: die Gemeindemitglieder, die Kollegen in der Abteilung und die Familienangehörigen. Weil diese Bande einerseits als natürlich angesehen werden, andererseits aber faktisch verletzlich sind, verteidigt sie die Rechte mit aller Nachdrücklichkeit. An Solidarität glaubt sie nicht, nur an das Einstehen derjenigen, die einem tatsächlich durch die Bande verpflichtet sind.

Die Rechte ist selten konservativ in dem Sinne, dass sie tatsächlich etwas bewahren will oder an Traditionen wirklich hängt. Sie geht eher von einer vorgängigen sozialen Ordnung aus, die in jedem Moment aber gestört erscheint; die Rechte möchte die Balance wiederherstellen. Als Symbol für diese Ordnung taugen ganz unterschiedliche Ideen. Gott ist besonders beliebt, weil er die Natürlichkeit der Ordnung garantiert, am Ende der Zeiten die linken Chaoten bestrafen wird und außerdem der elitäre Führer schlechthin ist; aus diesem Grunde sind rechte Parteien in Europa oft auch christliche. Andere Symbole sind jedoch denkbar; der Nationalsozialismus hat die Genetik an die Stelle Gottes gesetzt (sie ist natürlich, selektiert die Schwachen aus und garantiert die Führung der biologisch Starken). Was die Rechte bewahren will, ist Ordnung, aber eine wirklich ordentliche Ordnung hat nie bestanden. Das Festhalten an Traditionen ist nur das Festhalten an den zarten Spuren solcher Ordnung. Kommt ein massives neues Ordnungsversprechen, werden Traditionen gerne auch von Anhängern der Rechten sofort und rückstandslos entsorgt. Diese Bereitschaft hat der Nationalsozialismus erbarmungslos ausgenutzt. Erst als sich zeigte, dass gerade er zu Chaos führte, regte sich auch konservativer Widerstand gegen das Regime.

Der Liberalismus ist eine Grundhalrung, die von radikaler Lokalität in der Gesellschaft ausgeht: Es zählen nur die konkreten Bindungen, die ein Individuum mit anderen Individuen eingeht. Deswegen sind Verträge so wichtig im liberalen Denken; deswegen ist Privatautonomie ein so hohes Gut. Das heißt auch, dass für Liberale Solidarität eine völlig unverständliche Idee ist: Wieso sollte man sich mit wildfremden Menschen verbunden fühlen? Und überhaupt: Was meint Solidarisieren? Liberale rätseln bei diesen Fragen und finden keine Antwort. Verträge müssen ausgehandelt werden. So steht für die liberale Grundhaltung das Aushandeln im Mittelpunkt aller gesellschaftlichen Prozesse. Ein Vertrag wird geschlossen, wenn alle Parteien Vorteile im Abschluss sehen. Damit glaubt der Liberalismus an Win-Win-Situation und Wertschöpfung. Er ist nicht an Gewinnmaximierung interessiert, wie seine Gegner insinuieren, sondern geht davon aus, dass immer gemeinsamer Gewinn möglich und erreichbar ist. Deswegen vertrauen Liberale auch immer auf Wirtschaftswachstum und sorgen sich nicht sehr um Ressourcen; aus ihrer Sicht kann niemand so verrückt sein, notwendige endliche Ressourcen unwiederbringlich aufzubrauchen, und deswegen kann das auch aktuell nicht passieren. Der Grundgedanke zeugt von Vertrauen in den einzelnen Menschen.

Weil alle Bindungen auszuhandeln sind, hadern Liberale immer mit Führungen und Eliten. Sie halten sie für kontingente Nebeneffekte von Abstimmungsprozessen. Innerhalb des Liberalismus ist die Strömung des Anarchismus stark. Sie fordert die Abschaffung jeder Form der (politischen) Macht einzelner über andere. In der politischen Theorie ist der Liberalismus daher immer für die Beschränkung der Macht von Amtsträgern gewesen; die Idee von checks and balances ist zutiefst liberal, verlangt sie doch ein Aushandeln sogar zwischen den Staatsorganen. Die lokale Sicht auf Gesellschaft führt jedoch auch zu einer starken Indifferenz gegenüber nichtpolitischen Eliten - ganz zu schweigen von denen, die der Elite gar nicht angehören. Aus liberaler Sicht kann ein einzelner Unternehmer Milliarden verdienen, ohne dass das »ungerecht« wäre. Wieso sollte man Menschen davon abhalten, einer Einzelperson Geld zu geben, wenn sie das wollen? Doch diese Haltung speist sich nicht aus der Idee von Freiheit, sondern aus dem Fehlen einer globalen Perspektive.

Mit Blick auf staatliche Steuerung ist der Liberalismus den beiden anderen Haltungen völlig entgegengesetzt. Regulierungen und Gesetze sind nämlich aus liberaler Perspektive nur dann willkommen, wenn sie als Spielregeln dienen, die die lokalen Vereinbarungen der Individuen erleichtern. Da jedoch die Gesamtgesellschaft aus liberaler Sicht nur ein fiktives Konstrukt ist, unberechenbar und unbeobachtbar, mag sie Regulierungen nicht, die darauf abzielen, die Gesellschaft zu formen. Umgekehrt steuern die Linke und die Rechte gerne die Gesellschaft: die Linke, um die Gesellschaft endlich zur Gemeinschaft zu machen, und die Rechte, um der Gesellschaft wieder die Ordnung aufzuzwingen, deren Fehlen zu beklagen ist. (Aus der jeweiligen Binnenperspektive liest es sich freilich anders: Die Linke will den Mitgliedern der Gemeinschaft dabei helfen, die natürliche Solidarität untereinander auszubilden und sich zu »emanzipieren«, und die Rechte erleichtert den Menschen die Rückkehr zur ersehnten und lange vermissten Ordnung.) Da beide Anliegen im politischen Alltagsgeschäft schwer auseinanderzuhalten sind, neigen Links-Rechts-Koalitionen zu umfangreichen Regulierungen, die in die letzte Ecke des Schlafzimmers kriechen.

Liberale Regierungen hingegen haben kein klares Programm. Dass eine Regierungsbeteiiigung von Liberalen so blass bleibt, liegt in ihrer Grundhaltung begründet. Liberale denken nämlich, dass man die Spielregeln festlegen kann, ohne den Ausgang des Spiels zu beeinflussen. Sie glauben an natürliche Gleichgewichte, die man im Interesse aller Menschen nicht stören sollte (der "freie Markt« ist eines solcher Gleichgewichte). Wenn Liberale naiv auf die Abstraktion von Regeln und Resultaten vertrauen, dann lassen sie sich von gewieften Linken oder Rechten übertölpeln, die in den detaillierten, kleingedruckten Ausführungsbestimmungen ihre konkreten Ziele durchsetzen. Und wenn vereinzelte Liberale doch um die Unmöglichkeit der Abstraktion wissen, können sie sich ebenfalls nicht politisch durchsetzen. Denn politische »Inhalte« gibt es im Liberalismus nicht. Und so gibt es auch kein Ziel, auf das Liberale sich untereinander einigen könnten. Und so bleibt eine liberale Regierungsbeteiligung meist ohne spürbare Folgen.

Die Krux mit dem Wettbewerb

Die Kontingenzformeln »Gleichheit«, »Freiheit« und »Werte« mögen keine realpolitischen Konsequenzen zeitigen. Doch sie alle zielen in ein semantisches und politisches Feld, in dem es sehr handfest wird: nämlich auf die Frage, wer kämpfen darf oder muss, wer bestimmt, wer im Kampf stärker und wer schwächer ist, nach welchen Regeln Kämpfe auszutragen sind, wo der Kampf verboten ist und wer ein solches Verbot durchsetzt. Der Kampf kann viele Gestalten haben: der »Klassenkampf«, der »Wettbewerb« in der Wirtschaft, der politische Kampf um Stimmen und der tägliche Kampf des Einzelnen ums Überleben.

Die Linke ist, wie ich kurz angedeutet habe, vom Gedanken an Wettbewerb besessen. Sie liebt und hasst ihn zugleich. Und sie sieht ihn überall. Sie liebt ihn, weil sie daran glaubt, dass sich die Besseren gegen die Schlechteren durchsetzen werden. Denn nur auf der Achse gut / schlecht legitimiert sich Führung. Dabei setzt sich als der Bessere durch, wer besser argumentiert, die besseren ethischen Positionen vertritt - oder körperlich der Stärkere ist. Die Geschichte der Linken ist daher geprägt von einer eigentümlichen Liebe zum Sport und zum athletischen Wettkampf; ähnlich schätzt sie die agonale Debattenkultur, die Verlierer und Sieger kennt. Führen darf nur, wer sich gegen alle Widerstände durchsetzt. Sie kennt die Opfer dieses Kampfes in ihren eigenen Reihen und bewahrt die Erinnerung an die Märtyrer; Leo Trotzki ist eine der leicht erhältlichen Heiligenfiguren.

Zugleich hasst die Linke deshalb den Wettbewerb in der kapitalistischen Wirtschaft. Sie geht davon aus, dass der kleine Arbeiter als das schwächste Glied in der Kette »verliert«; sie vermutet, dass es dereinst den großen Sieger gibt, den einen internationalen Konzern, der alles beherrscht und den kapitalistischen Wettkampf am Ende der Zeiten besteht. Dagegen wendet sie sich mit aller Gewalt. Wettbewerb ist aus linker Sicht ein guter und nötiger gesellschaftlicher Zeitvertreib für die Elite, der sich die linken Aktivisten und Politiker selbst zurechnen. Aber diese Elite bestimmt sich aus dem Sieg im Kampf, nicht aus einer höheren Ordnung.

Diejenigen, die den beständigen Kampf um die Führung nicht bestehen können, genießen daher das uneingeschränkte Schutzversprechen der Linken. Sie kämpft dafür, dass nicht alle kämpfen müssen. Dieses Versprechen verbirgt sich hinter der Leerformel von der Gleichheit. Weil die Linke überall Krieg und Opfer sieht, verfolgt sie das politische Ziel, den ständigen Kampf zu beenden oder so viele wie möglich davon zu verschonen. Weil die Linke das Kämpfen selbst nicht lassen kann und weil man schon in jeder kleinsten wirtschaftlichen Transaktion böse Mächte wittert, versucht man, die eigene Fixierung auf den Wettbewerb zu externalisieren. In einer faszinierenden Verkehrung der tatsächlichen Kausalitäten (bestes Beispiel: der Klassenkampf) geht die Linke davon aus, dass die Ungerechtigkeiten die Ursache für Kämpfe sind. Dass die Massen in Wahrheit immer wieder alles an Ungemach und Grausamkeit duldsam hinnehmen, kann sich die Linke nie erklären. Das politische Ziel der Gleichheit verdeckt den eigentlichen Wunsch: die eigene obsessive Kampflust nicht sich selbst anlasten zu müssen.

Die Rechte empfindet Wettbewerb immer als Störung. Sie arrangiert sich mit dem Wirtschaftsliberalismus nur insoweit, als sie anerkennt, dass der Wettbewerb die Ordnung der Gesellschaft aufrechterhält. Aber eine tiefe Sympathie für Markt und Wettbewerb besitzt die Rechte nicht. Manche der US- und kapitalismuskritischen Slogans des Nationalsozialismus könnten heute im Parteiprogramm der Linkspartei stehen, ohne dass es jemandem auffiele. Ganz im Gegenteil favorisiert die Rechte die bedingungslose Anerkennung dessen, wovon man wissen soll, dass es gut ist und daher auch gut bleibt. Man kauft das bewährte Produkt, man wählt die bewährte Kanzlerin, man streicht das Haus in der bewährten Farbe an. Im Sport soll die eigene Mannschaft siegen; die Bande sind fest. Der sportliche Wettkampf ist dezidiert Freizeitunterhaltung, ein wenig zugelassener Wettbewerb in den engen Grenzen des Fernsehbildschirms, den man auch wieder ausschalten kann.

In der Geschichte der Rechten sind die Sympathien für parlamentarische politische Systeme dementsprechend lange gering ausgeprägt gewesen: Wieso soll der Fürst nicht einfach durchsetzen können, was richtig ist? Und wozu dieses Gerede und Geschrei? Erst als die Rechte im Laufe des letzten Jahrhunderts merkte, dass Parlamente Revolutionen verhindern, den Wettbewerb um die besten Ideen ins Klein-Klein der Ausschussarbeit verlagern und Veränderungen arg verlangsamen, hat sie ihren lieben Frieden mit diesen merkwürdigen Debattierklubs gemacht. Leidenschaftliche Parlamentarier sind in Europa in der Rechten natürlich trotzdem selten geblieben. Dem Wettbewerb weicht die Rechte auf diese Weise aus.

Für den Liberalismus existiert zunächst Kooperation. Er geht davon aus, dass Menschen miteinander Verträge schließen, damit alle Parteien davon Vorteile haben. Das heißt, die liberale Grundhaltung vermutet, dass sich im Kleinen immer Zusammenarbeit anbietet - und Wettbewerb ausbleibt. Umgekehrt mutmaßt der Liberalismus, dass - wieder im Kleinen und lokal - jeder denjenigen Partner sucht, der ihm die meisten Vorteile bietet. Auf diese Art entsteht Wettbewerb im Wirtschaftsleben, der aus Sicht der Liberalen immer nur lokal entschieden wird, und das heißt am Ende immer: vom Kunden. Wettbewerb hat so für Liberale wenig mit Wirtschaft zu tun; und vor allem ist Wettbewerb immer eher ein freundliches Balgen unter Gleichgesinnten. Die Angst vor Wettbewerb kann der Liberalismus daher kaum nachvollziehen. Es ist der kleine Mann, der Arbeiter, die Familie am Existenzminimum, die aus liberaler Sicht vom Wettbewerb am meisten profitieren. Wer unter ihm leidet, sind die Unternehmer, die ihre Existenz für die Gesellschaft riskieren und daher einen besonderen Schutz verdienen. Deswegen propagieren liberale Parteien gewöhnlich Unterstützung für den Mittelstand; hier sehen sie die Garantien für eine gerechte Gesellschaft; hier sehen sie das große existenzielle Risiko. Tatsächlich assoziiert der Liberalismus den Wettbewerb vor allem mit der Wirtschaft; denn »Wettbewerb« ist für ihn ein Terminus technicus der Ökonomie und weckt bei Liberalen keine Assoziationen mit Kampf oder Verlust.

Jede Grundhaltung hat ihre Blindstellen; und sie verteidigt diese bis aufs Äußerste, denn sonst müsste sie sich in Frage stellen. Die Linke muss ständig leugnen, dass sie die große Mehrheit der Gesellschaft infantilisiert und als betreuungsbedürftig ansieht; sie muss vor sich selbst verbergen, dass gerade sie es ist, die den ständigen Wettbewerb aller gegen alle propagiert. Die Rechte will nicht einsehen, dass sie, indem sie den täglichen Kampf schlicht leugnet, gerade die kleinen Leute, die ihn bestehen müssen, immer wieder ans Messer liefert. Der Liberalismus schließlich muss völlig ausblenden, dass der Wettbewerb in der Wirtschaft den kleinen Arbeiter und den Arbeitslosen niederreißt; denn der Arbeitsmarkt kennt keine gleiche Verhandlungsstärke der Vertragspartner. Man sieht das immer wieder daran, dass Liberale den besonderen Schutz von Arbeitnehmern und von Mietern für bedenklich und störend halten; für sie ist einfach undenkbar, dass jemand einen Arbeits- oder Mietvertrag unterschriebe, von dem er nicht selbst profitiert. Ohnehin muss der Liberalismus die Fähigkeit des einzelnen Individuums idealisieren, sich über die idealen Vertragspartner zu informieren. Dass er die effektive Macht großer Konzerne und reicher Lobbyisten übersehen muss, ist eine der lästigsten Konsequenzen.

Die Qual der Wahl

Wenn jemand im politischen Dreieck zu verorten ist, artikuliert er politische Positionen. Das heißt, dass es kein Zufall ist, dass ich eher über liberale, rechte und linke Politiker spreche als über die Anhänger- und Wählerschaft von Parteien. Dennoch bezieht sich das Dreieck nicht allein auf eine »Elite«, sondern auf alle, die politische Ideen im Rahmen des Dreiecks artikulieren - ob nun am Stammtisch, in den öffentlichen Medien oder als Parteimitglied.

Weil die drei politischen Grundhaltungen kein Wahlprogramm und erst recht keine konkrete Politik diktieren, entstehen in Parteien alle paar Jahre frische Ideen und Vorhaben. Neue Gesichter erscheinen auf Webseiten und im Fernsehen. Aktuelle Herausforderungen verlangen eine neue Agenda. Wenn sich in den Grundhaltungen lediglich Annahmen zur Selbstorganisation der Gesellschaft entfalten, so bleiben sie hinreichend abstrakt, dass man sie am Wahltag ignorieren kann. Dann gibt man seine Stimme den besseren Vorhaben oder den überzeugenderen Politikern. Die programmatische Diffusität der drei Gtundhaltungen garantiert die Anpassungsfähigkeit der Parteien; und sie stellt zugleich sicher, dass nie alle Parteien dieselben Inhalte propagieren werden.

Und für all diejenigen, die nur schwache oder sogar überhaupt keine Annahmen zur Selbstorganisation haben, bedeutet das, dass sie sich ohnehin jedes Mal ganz neu entscheiden müssen. Das politische Spektrum hat somit gar nicht den Zweck, für programmatische Kohärenz zu sorgen. Sondern es ermöglicht in Demokratien die Ausbildung halbwegs stabiler Organisationen - nämlich der Parteien -, die ein kontingentes politisches Programm zumindest für den Moment fixieren. Ohne das Spektrum gäbe es schließlich keine richtigen Parteien, sondern nur Klientelverbände wie die Tierschutzpartei und ansonsten nur Einzelpersonen, die man in Ämter wählen könnte. Und zwischen Einzelkandidaten zu wählen, brächte kein Mehr an Schlüssigkeit. Welches Individuum hat schon völlig kohärente politische Auffassungen? Und überhaupt: Wem würde mehr Kohärenz in der Politik eigentlich nützen?

Quelle: Remigius Bunia: Bin ich links? Das politische Spektrum. In: Merkur. Deutsche Zeitschrift für europäisches Denken, 68. Jahrgang, August 2014, Heft 783, Seite 678-687

REMIGIUS BUNIA, geb. 1977, Juniorprofessor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Freien Universität Berlin. 2013 ist Romantischer Rationalismus. Zu Wissenschaft, Politik und Religion bei Novalis erschienen.

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Welchen der beiden Posts über Boris Blacher und von Andreas Urs Sommer soll hier empfehlen? ... Ich nehme eben den ersten.

Wieso sollte ich den anderen nicht auch empfehlen! Ich finde schließlich beide großartig.

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4. Dezember 2015

Brandenburgische Konzerte (Fritz Reiner, 1949) mit George Enescu in der Zugabe

Die »six concerts avec plusieurs instruments«, wie sie im Autograph heißen, schrieb Bach in seiner Zeit in Köthen. Gewidmet sind sie jedoch nicht seinem fürstlichen Dienstherrn, sondern dem Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg, dem sie auch ihren populären Namen verdanken. Ob der Graf die in Auftrag gegebenen Konzerte überhaupt spielen ließ, ist nicht bekannt. Ein Honorar jedenfalls hat Bach für seine Komposition nicht erhalten.

Sicher wird Bach sie mit seiner Köthener Hofkapelle gespielt haben, der er die Konzerte ganz offenbar auf den Leib geschneidert hatte. Die Instrumentation nimmt bis ins Detail Rücksicht auf die damalige Besetzungsstärke des fürstlichen Orchesters und die hochvirtuosen Soloparts lassen auf die Verfügbarkeit von hervorragenden Instrumentalisten schließen, mit denen Bach in Köthen musizierten konnte. Die Entstehungszeit liegt vermutlich im Zeitraum zwischen 1718 und 1721, wobei das sechste Konzert in Grundzügen wahrscheinlich schon viel früher existierte.

Die Brandenburgischen Konzerte sind einerseits Beispiele für Bachs Kenntnis des italienischen Concerto-grosso-Stils, dessen Eigenarten er eingehend studiert hatte und sehr schätzte, andererseits stehen sie der Kammermusik und dem Instrumentalkonzert nahe. Darüber hinaus gibt es die Ansicht, mit den Brandenburgischen Konzerten beginne das eigentliche Zeitalter der Orchestermusik. Reizvoll ist in jedem Fall die Stellung zwischen dem vitalen, wetteifernden Concerto und durchsichtiger, virtuoser Kammermusik.

Fritz Reiner
FRITZ REINER

Der Dirigent Fritz Reiner wurde 1888 in Budapest geboren und ausgebildet. Seine Laufbahn führte ihn von den Anfängen in Laibach über die Volksoper in Budapest an das Dresdner Opernhaus, an dem er von 1914 bis 1921 wirkte. Dann ging er nach Amerika und übernahm für die nächsten neun Jahre die Leitung des Cincinnati Symphony Orchestra. 1931 begann seine Lehrtätigkeit am renommierten Curtis-lnstitut, und daneben dirigierte er die großen Orchester von San Francisco, New York und Philadelphia. In den zehn Jahren zwischen 1938 und 1948 arbeitete er mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra und übernahm anschließend ein Gastdirigat an der Met in New York. Chicago war die letzte Station seiner Karriere: hier leitete er von 1953 an das Chicago Symphony Orchestra. Zehn Jahre später starb Fritz Reiner in New York.

VIOLINKONZERTE A-MOLL UND E-DUR

Auch zwei der drei heute bekannten Violinkonzerte (a-Moll und E-Dur) sind um 1720 in Köthen entstanden. Zu ihnen gibt es jeweils ein Gegenstück, bei dem das Cembalo an die Stelle der Solovioline tritt.

Bachs Vorbild war der von ihm hochverehrte Antonio Vivaldi, von dessen Violinkonzerten er allein zehn bearbeitete. Anders als viele seiner Zeitgenossen hatte Bach nicht die Möglichkeit, die Hochburgen alter und neuer Musik in Italien zu bereisen. Und so studierte er die Partituren italienischer Meister, die er oftmals für andere Besetzungen bearbeitete, um sie ganz erfassen zu können. Ein berühmtes Beispiel für diese Praxis ist sein Konzert für vier Cembali, BWV 1065, das sich auf ein Konzert für vier Violinen von Vivaldi bezieht.

Bach übernahm die Form des Vorgängers jedoch nicht streng, sondern löste zum Teil die starre Trennung zwischen Solo und Tuttistellen auf. So ermöglichte er eine tiefergehende Durchdringung der beiden Teile und gilt damit als Wegbereiter der großen Violinkonzerte, die sich ab Ende des 18. Jahrhunderts etablierten.

Yehudi Menuhin
YEHUDI MENUHIN

Als Kind südrussischer Emigranten wurde Yehudi Menuhin am 22. April 1916 in New York geboren. In Amerika von Louis Persinger ausgebildet ging er dann nach Europa, wo er sich zuerst in Paris unter die Fittiche des von ihm zeitlebens verehrten George Enescu begab und zwei Jahre später Schüler von Adolf Busch in Basel wurde.

Menuhin debütierte als Zehnjähriger am Manhattan Opera House. Doch als sein eigentliches Debüt, mit dem er seinen großen Durchbruch als Musiker hatte, gilt sein Auftritt unter Fritz Busch in der New Yorker Carnegie Hall am 25. November 1927. Menuhin hatte sich gegen Fritz Busch und namhafte Kritiker durchgesetzt und spielte Beethovens Violinkonzert. Er, der noch ein Kind war, bewies sich mit einer brillanten und ausgeglichenen Technik nicht nur als außerordentlicher Interpret, sondern er rief mit seiner reifen Auffassung des Beethovens-Konzertes allergrößtes Staunen und ebensolche Begeisterung hervor. An diesem Abend begann seine Weltkarriere.

Von nun an gab es unzählige Einladungen zu Konzerten in aller Welt. Die größten Dirigenten betrachteten es als Privileg, mit ihm musizieren zu dürfen. Sein Auftritt als Dreizehnjähriger in der Berliner Philharmonie, wo er drei Violinkonzerte (Bach, Brahms, Beethoven) spielte, wurde zur Legende: Menuhin, das staunenswerteste Wunderkind des Jahrhunderts, zog tausende von Menschen an und veranlasste Albert Einstein zu den Worten: »Nun weiß ich, dass es einen Gott im Himmel gibt.«

Für seine Verdienste als Musiker und Humanist wurden Menuhin unzählige Ehrungen auf der ganzen Welt zuteil. Die bedeutendste darunter war die Erhebung in den Adelsstand durch Queen Elizabeth II. 1993. Nach einem Leben, das überreich an musikalischen Erfolgen war und das er selbst in persönlicher Hinsicht mit dem einfachen Satz: »Ich bin mit meinem Leben zufrieden« beschrieb, starb Yehudi Menuhin am 12. März 1999 in Berlin.

George Enescu

GEORGE ENESCU

Der am 19. August 1881 in Rumänien geborene George Enescu hat als Komponist und insbesondere als Violinist Weltruhm erlangt. Von berühmten Lehrern ausgebildet - zu ihnen gehörten u. a. auch Massenet und Fauré - hat er selbst außerordentlich erfolgreiche pädagogische Arbeit geleistet. Zu seinen Schülern gehörte auch Yehudi Menuhin, der ihn sehr verehrt hat. Auf seinen zahlreichen Konzertreisen als Violinvirtuose hat er sich als bedeutender Bach-Interpret einen Namen gemacht. George Enescu starb am 4. Mai 1955 in Paris.

Quelle: Ein Anonymus im Booklet

CD 1, Track 10: Konzert Nr. 4 G-Dur, BWV 1049 - I. Allegro


TRACKLIST

JOHANN SEBASTIAN BACH

BRANDENBURGISCHE KONZERTE
VIOLINKONZERTE

CDl                                              60:57
Brandenburgische Konzerte
Brandenburg Concertos

Konzert Nr. 1 F-Dur, BWV 1046 
Concerto No. 1 in F Major, BWV 1046 

1, I.   Allegro Moderato                          4:28 
2, II.  Adagio                                    4:41 
3, III. Allegro                                   4:17 
4, IV.  Menuetto - Trio I - Polacca - Trio II     8:53 

Konzert Nr. 2 F-Dur, BWV 1047 
Concerto No. 2 in F Major, BWV 1047 

5, I.   Allegro Moderato                          5:23 
6, II.  Andante                                   4:23 
7, III. Allegro Assai                             3:00 

Konzert Nr. 3 G-Dur, BWV 1048 
Concerto No. 3 in G Major, BWV 1048 

8, I.   Allegro Moderato                          6:55 
9, II.  Allegro                                   3:12 

Konzert Nr. 4 G-Dur. BWV 1049 
Concerto No. 4 in G Major. BWV 1049 

10, I.   Allegro                                  6:45 
11, II.  Andante                                  4:21 
12, III. Presto                                   4:31 

Hugo Kolberg, Violine / Violin (1-4, 10-12) 
Felix Eyle, Violine / Violin (5-7) - Weldon Wilber, Horn / Horn (1-4) 
Robert Bloom, Oboe / Oboe (1-4, 5-7) 
William Vacchiano, Trompete / Trumpet (5, 7) 
Julius Baker, Flöte / Flute (5-7, 10-12) - Leonard Rose, Cello / Cello (6) 
Fernando Valenti, Cembalo / Harpsichord (6) 
Ralph Eichor, Flöte / Flute (10, 12) 
Frederick Wilkins, Flöte / Flute (11) u.a. / among others 

Fritz Reiner, Dirigent / Conductor 
Aufg, / Recorded in 1949 

CD 2                                             74:20

Konzert Nr. 5 D-Dur. BWV 1050 
Concerto No. 5 in D Major. BWV 1050 

1, I.   Allegro                                  10:24 
2, II,  Affettuoso                                5:21 
3, III, Allegro                                   5:35 

Konzert Nr. 6 B-Dur. BWV 1051 
Concerto No. 6 in B flat Major, BWV 1051 
4, I.   Ohne Satzbezeichnung 
        Without movement heading                  7:11 
5, II.  Adagio Ma Non Tanto                       6:02 
6, III. Allegro                                   5:34 

Hugo Kolberg, Violine / Violin (1-3) - William Lincer, Violine / Violin (4-6)
Nicholas Bird, Violine / Violin (4-6) - Julius Baker, Flöte / Flute (1-3) 
Sylvia Marlowe, Cembalo / Harpsichord (1-3)  u.a. / among others 

Fritz Reiner, Dirigent / Conductor 
Aufg, / Recorded in 1949 

Violinkonzerte
Violin Concertos

Konzert für Violine und Streicher A-Moll, BWV 1041 
Violin Concerto in A Minor BWV 1041 

7. I.   Allegro                                   4:11 
8. II.  Andante                                   7:20 
9. III. Allegro Assai                             4:37 
Aufg. / Recorded in 1936 

Konzert für Violine und Streicher E-Dur, BWV 1042 
Violin Concerto in E Major BWV 1042 

10. I.   Allegro                                  8:13 
11. II.  Adagio                                   6:52 
13. III. Allegro Assai                            2:54 
Aufg. / Recorded in 1933 

Yehudi Menuhin, Violine / Violin 
Orchestre Symphonique de Paris 
George Enescu, Dirigent / Conductor 

CD 2, Track 11: Konzert für Violine und Streicher E-Dur, BWV 1042 - II. Adagio


Lob der Skepsis


Bisweilen bringt das Rechthaben das Übel erst hervor, vor dem es dringlich warnt.
Andreas Paul Weber: «Die grosse Pauke», 1935.
Je komplexer unsere Zeiten werden, desto wichtiger scheint die feste Überzeugung als Grundkraft allen Handelns zu sein. Die Skepsis geniesst dagegen keinen guten Ruf – zu Unrecht.

«Der Glaube versetzt Berge»: Diese biblische Lehre ist längst in unseren Alltag eingezogen und hat ihn bisweilen verwüstet. Der Einsatz der Kräfte, die Glaube und Überzeugung mobilisieren können, zählt zum Handwerk von Sportlern, Managern, Mentaltrainern und Politikern. Die Weltgeschichte weiss von den Wundertaten starker Überzeugungen: Kolumbus erreichte Amerika, Luther bot dem Papst die Stirn, Alan Turing knackte den Enigma-Code der deutschen Wehrmacht, Gandhi führte Indien in die Freiheit, Astronauten betraten den Mond. Kein Sportler bricht einen Rekord, kein Kletterer erreicht den Gipfel ohne den festen Glauben, dass der Streich gelingt. Wer etwas Grosses leisten will, darf sich nicht vom Zweifel anwandeln lassen.

Weder Furcht noch Zweifel

Erst recht gilt die Überzeugung als Grundkraft allen politischen Handelns. Ein Volk von Zögernden hätte nicht die Bastille gestürmt. Wer würde einen von Zweifeln angekränkelten Präsidenten wählen? Niemand folgt einem General, der nicht den Sieg verspricht. Führung verlangt wenigstens das Wortschauspiel der Gewissheit. Seit der Antike lehren die Meister der Rhetorik, dass vor allem das Überzeugungsvermögen den Erfolg des Redners in der Politik oder vor Gericht bestimmt. An diese Lehre haben sich Propheten, Tyrannen, Forscher, Spekulanten, Glaubenskrieger, Unternehmer, Päpste und Werbepsychologen gehalten.

Aber lässt sich auch der Überzeugte überzeugen? Dienen nicht der feste Glaube und die Gewissheit zur Immunisierung gegen den Gedanken, dass die Dinge vielleicht anders liegen? In seiner Lebensgeschichte «Beim Häuten der Zwiebel» erzählt der kürzlich verstorbene nobelpreisgekrönte Dichter Günter Grass von seiner Entscheidung als Jugendlicher, sich freiwillig für Hitlers SS zu melden. Während des Arbeitsdienstes, den er vorher zu leisten hatte, versäumte es der junge Führer-Gläubige, wie er schreibt, «das Zweifeln zu lernen». Die grossen Helden der Welt- und Literaturgeschichte kannten angeblich das Fürchten nicht. Aber schlimmer: Viele Akteure der neueren Geschichte, die zum Heil ihrer Welt in blutige Kriege zogen, von Napoleon über Wilhelm II. und Stalin bis zu George W. Bush, kannten den Zweifel nicht.

Andreas Paul Weber: ...und kommen nach kurzer
Pause wieder, 1934/1955
Und hat die Gewissheit, selbst wenn sie sich erst am Ende aller Tage bestätigt, nicht alles Recht auf ihrer Seite? Darf sie nicht im Namen ihres ehernen Glaubens und auf dem festen Boden der Wahrheit ein wenig lügen, dem Recht nachhelfen und dem Richter das Urteil soufflieren?

In den Fürstenlehren der Neuzeit und ebenso bei grossen politischen Theoretikern wie Hobbes, Locke, Rousseau, Bentham, Mill, Marx, Lenin, Max Weber findet der methodische Zweifel keine grosse Beachtung. Dabei führt das abendländische Denken eine starke skeptische Strömung von der Antike bis in unsere Zeit mit sich, zu der Sokrates, Pyrrhon von Elis, Cicero, Montaigne, Diderot, auf seine Weise auch Kant, Nietzsche oder Jacques Derrida zählen. Keiner von ihnen war Berater eines Kriegsherrn. Nie hat ein Skeptiker Armeen in Bewegung gesetzt.

Das Wort «Skepsis» ist griechischer Herkunft und bezeichnet das präzise Hinsehen, die sorgfältige Untersuchung, die Prüfung der gewonnenen Erkenntnis. Der Skeptiker ist nicht der verrufene «Bedenkenträger». Die skeptische Haltung pflegt nicht den prinzipiellen Zweifel, sie ist nicht der Feind, sondern der besonnenere Freund der Überzeugung. Kant nannte die Skeptiker «eine Art Nomaden», «die allen beständigen Anbau des Bodens verabscheuen». Tatsächlich stellt der Skeptiker in Rechnung, dass er den Boden der Grundsätze, auf dem er steht, bisweilen wieder verlassen muss. Skeptisch ist eine Haltung, die mit Vorbehalten lebt und sich vorstellen kann, dass die errungene Einsicht, die getroffene Entscheidung, der rechtliche Standpunkt überprüft und womöglich geändert werden müssen.

Erst die Neuzeit hat die Überzeugungskriege erfunden. Das Erobern, Plündern, Verwüsten hat die Kriegskunst immer schon beherrscht. Dafür mietete man geeignete Fäuste. Spätestens seit der Französischen Revolution rüsten sich die Volksheere mit neuen Mentalwaffen wie Recht, Freiheit, Vaterland oder Wahrheit. Mit falschen, zu Überzeugungen geschärften Wahrheiten gewinnt man Schlachten. Denn man vergesse nicht, dass auch Hitlers Kriege Überzeugungskriege waren: Die Lebensraumtheorie, der doktrinäre Rassismus, die Euthanasie wurden in akademischen Denklabors ausgebrütet.

Andreas Paul Weber: Jedem das Seine, 1960.
Manches wissenschaftliche Dogma führte eine stille Gewaltaufforderung mit sich. Es gibt nicht nur Fehlurteile vor Gericht, sondern auch Fehlurteile im Erkennen. Denn die Halbwertszeit wissenschaftlicher Erkenntnisse verkürzt sich unablässig. Nur der Wahn verleiht ihnen Unumstösslichkeit. Nie sei etwas Grosses in der Geschichte erreicht worden, seufzte Immanuel Kant, ohne dass auch Wahn im Spiele gewesen sei.

In der Philosophie ebenso wie in der Politik geniesst die Skepsis zumeist keinen guten Ruf. Wir kennen keine Helden, allenfalls Opfer des Zweifels. Immer schon sammelte die Überzeugung alle Bewunderung ein, und erst recht herrschen in der Epoche der Medien die Überzeugten über die Bildschirme. In jedem Rededuell trifft die Gewissheit schneller. Die Überzeugung verbraucht kaum Zuschauer-Aufmerksamkeit und benötigt weniger Zeit als der Vorbehalt, der sich bisweilen langatmig zwischen Ja und Nein ausbreiten muss. Die biblische Devise «Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel» wollte eigentlich nur das Schwören verwerfen, aber der Satz wurde zu einem Dogma des Glaubens umgearbeitet, der sich keine Bedenken erlauben darf.

Zu wetten wagen

Heute hat die Überzeugungsgewalt ein völlig neues Gesicht angenommen, das sich in den Kriegen Nordafrikas und des Nahen Ostens, aber auch in der vom Terror bedrohten westlichen Welt zeigt. Es ist zu spät, die Fanatiker von al-Kaida oder des Islamischen Staats in eine Schule der Skepsis zu schicken. Wo Politik oder Religion den Zweifel zur Todsünde erklären, ist jede Aufklärung machtlos. Aber ist der Zweifel damit entwaffnet? Der Skeptiker Kant empfahl einmal, den festen Glauben und seine Gewissheiten zu testen: Was wettest du auf die Richtigkeit deiner Überzeugung? Ein Goldstück, zehn, tausend, eine Million oder vielleicht dein Leben? Ganz nach diesem Ratschlag könnten wir unseren Bankberater fragen, was er auf den Erfolg seiner Empfehlung setzt. Oder den Klimaforscher, welchen Betrag er für seine Theorie zum Klimawandel wagt. Wie viel wettet Ministerpräsident Alexis Tsipras darauf, dass Griechenland in der Euro-Zone bleibt?

Andreas Paul Weber: Zwischen den Stühlen, 1951
Allerdings ist das Missverständnis zu vermeiden, dass hier dem sogenannten «Euroskeptiker» Rückhalt gegeben werden soll. Der Euroskeptiker ist ein Gegner der Gemeinschaftswährung. Das ist seine Meinung, seine Überzeugung. Hier ist «Skepsis» ein Euphemismus. Die häufig angeführte Feststellung «British people reject the euro and are sceptical about EMU» überschreibt den korrekten Satz: «Die britische Bevölkerung lehnt die europäische Währungsunion ab.» Dabei können selbstverständlich auch Skeptiker allem Möglichen zustimmen oder es ablehnen. Und womöglich haben die Briten ja recht. Bisweilen bringt das Rechthaben jedoch erst das Übel hervor, vor dem es dringlich warnt. Dann ist dieses Rechthaben und nicht die angebliche Skepsis die Wurzel des Übels. Die Skepsis, der unser Lob gilt, leistet hingegen einen prinzipiellen Verzicht auf dogmatische Positionen. Sie ist indes selbst eine Überzeugung, da sie mit der Kontingenz von Entscheidungen und mit der befristeten Gültigkeit von Erkenntnissen rechnet.

Es wäre viel gewonnen, wenn in den kleinen und grossen Fragen der Politik, der Wirtschaft und der Wissenschaft, wo die riskanten Spiele und Versprechungen die Maske moralischer, politischer und wissenschaftlicher Gewissheiten tragen, der Skepsis, der zweiten Prüfung, der Zeit und dem wiederholten Nachdenken neues Ansehen verschafft würden. Dies gilt zumal in einer Epoche, wo wissenschaftliche Vollmundigkeit die Lösung letzter Fragen in Aussicht stellt: was das Bewusstsein ist, wo der Kosmos seinen Anfang nahm, wie die Materie in ihrem Innersten gebaut ist, was das Leben ist. Wenn Wissenschafter aus Theorien Gewissheiten machen, sind die Laien gehalten, in die Schule des Zweifels zu gehen. Der Glaube versetzt Berge; die Skepsis lässt sie stehen.

Quelle: Manfred Schneider: Die Tugend des Nach-Fragens. Lob der Skepsis. In: Neue Zürcher Zeitung vom 11.07.2015

Prof. Dr. Manfred Schneider lehrt deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. 2013 ist bei Matthes & Seitz sein Buch «Transparenztraum» erschienen.

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Orchestermusik wird in der Kammermusikkammer nur selten veröffentlicht. Jedenfalls dann, wenn sie sich "Kammermusik" nennt und von Paul Hindemith stammt. "Und seine Worte hatten Flügel" (W. Schlüter über W. Wordsworth)

Die kompletten Streichquartette von Antonín Dvorák wurden vor kurzem neu gepostet (10 CDs stark). Mit der traurigen Geschichte des Herzogs von Schwaben.

Wolfgang Kemp gibt einen Einblick in die Kunstszene. Bebildert von Miro, bespielt vom Kodály Quartet Budapest.


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